Klause

Es ist keine Kunst, das zu achten, was Du für Deinesgleichen hälst.

Die Kunst besteht darin, auch das zu achten und zu respektieren, was anders ist als Du.

Die Unterwerfung der Erde

Der Mensch hat sich die Erde untertan gemacht. Dass das der Erde nicht gut bekommen ist, kann man allenthalben besichtigen. Die Herrschaft des Menschen über die Erde und alles, was auf ihr ist oder lebt, kennt kaum Maß und Grenzen. Erst in der jüngsten Zeit beginnen wir, unserer Herrschaft selbst Zügel anzulegen. Noch zu zögerlich und zu halbherzig, aber immerhin: ein Anfang. Doch es ist noch ein weiter und steiniger Weg, den wir gehen müssen, bis wir eine humanere Einstellung zur Welt entwickelt haben.

Genau das ist dringend nötig. Wir reden von Humanität im Umgang mit anderen Menschen, doch im Umgang mit unseren übrigen Mitbewohnern auf der Erde wollen wir von Humanität nichts wissen. Da heißt es dann auf einmal: in der Natur ist es nunmal so, dass einer den anderen frisst. Natürlich ist es so in der Natur, doch haben wir wirklich so niedrige Ansprüche an uns selbst, dass wir uns genauso verhalten müssen? Ist das Fressen und Gefressenwerden wirklich ein Prinzip, das sich mit unseren humanistischen Grundsätzen verträgt? Ist das nicht eher ein Prinzip der Barbarei, das es endlich zu überwinden gilt?

In den folgenden Szenen und Geschichten geht es um das Verhältnis des Menschen zum nichtmenschlichen Teil der Welt. Es geht um unser Verhältnis zu Tieren und Pflanzen, zum Planeten Erde, zu dem, was wir unsere Umwelt nennen. Es sind Szenen einer Herrschaft, die aus dem Ruder gelaufen ist, und die wir unter eine moralische Kontrolle bringen müssen, wenn wir mehr sein wollen als nur eine weitere Spezies, die im Wesentlichen bloß dem Eigennutz folgt. Wir müssen die moralische Messlatte höher legen, unten ansetzen kann sie jeder Hohlkopf. Wir müssen uns selbst Grenzen setzen, damit die anderen Lebensformen auf dem Planeten ebenso wie unsere eigenen Nachkommen auch eine Chance zum Leben haben.